4 Anfängerfehler, die jeder mit einer App Idee macht
Lerne, wie du sie vermeidest und wie du deine Ressourcen sinnvoller nutzt, damit deine erste App direkt ein Erfolg wird.
Hi Leute, heute geht es mal um vier Fehler, die jeder mit einer App-Idee am Anfang macht und hey, mir ging es ganz genauso und ich habe dadurch einiges an Zeit und auch Geld verschwendet. Damit dir nicht dieselben Fehler passieren, habe ich diesen Beitrag erstellt.
Fehler Nr. 1: Design, Programmierung und Nutzererfahrung trennen
Den ersten Fehler beobachten wir selbst bei großen Brands, die es eigentlich besser wissen müssten. Die Illusion, wir skizzieren eine perfekte App auf dem Reißbrett und geben diese dann an die Entwickler, diese verschwinden dann irgendwie im dunklen und stillen Kämmerlein in irgendeinem Keller und ein paar Wochen später hält man schließlich die perfekte App in den Händen, die dann von den Nutzern auch noch geliebt wird.
Vergiss es, nur weil etwas hübsch aussieht oder theoretisch funktioniert, kann dies ein absoluter Graus bei der echten Benutzung sein. Wenn du wirklich gute Apps entwickeln willst, die aus der Masse hervorstechen, dann ist der ganze Entwicklungsprozess immer ein Kreislauf aus Designen, Umsetzen, Bewerten und wieder von vorne.
Die Entwickler und Designer stehen dabei in extrem engen Austausch und dies sollten niemals zwei unterschiedlich voneinander arbeitende Teams sein.
Bei Parcello gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und unsere Designer können alle selbst CSS programmieren und umgekehrt kennen unsere Programmierer die Grundlagen von gutem Design.
So sparen wir uns etliche Korrekturschleifen und schonen die Nerven aller Beteiligten.
Fehler Nr. 2: Den Nutzer bevormunden
In dieselbe Kategorie fällt auch, den Nutzer nur einen Weg zur Benutzung aufzuzwingen, weil dieser Weg dann vielleicht besonders hübsch aussieht oder für dich als Inhaber oder eure Designer am meisten Sinn macht.
Lass das sein, ich habe diesen Fehler erst kürzlich noch in der neuen Trade Republic App gesehen, dort konnte man in einem sich öffnenden Fenster dieses Fenster nur mit einem Swipe Down schließen, ja aber das ist nicht für alle Menschen intuitiv.
Manche, mich eingeschlossen, waren erstmal in dieser Seite gefangen und haben nach einem kleinen X oben in der Ecke gesucht, bis ich dann durch wildes Herumfuchteln irgendwann die gewünschte Geste gefunden habe, die das Fenster dann geschlossen hat. Schreib mir mal in die Kommentare, ob es dir genauso ging.
Ich weiß nicht, ob die das mittlerweile schon wieder gefixt haben … aber wie hätte man das Ganze besser machen können? Beide (mehrere) Wege anbieten. Siehe hier zum Beispiel Instagram, das gewinnt jetzt keinen Designpreis, aber ist ziemlich erfolgreich.
Es gibt allein in der mobilen App 5 Wege, um eine neue Story zu erstellen, vielleicht gibt es sogar mehr, das waren jetzt nur die 5 Wege, die ich mal eben auf die Schnelle gefunden habe! 5 Wege, um eine neue Story zu erstellen, weil die Macher wissen, wie wichtig es ist, dass Inhalte mit Leichtigkeit geteilt werden können.
Aber bleiben wir noch einmal kurz beim Nutzerfeedback. Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen dem, was Nutzer wirklich wollen und was sie sagen, was sie wollen.
Versuch dir selbst mal die Frage zu beantworten. Warum nutzt du gerade YouTube? Jetzt sagst du vielleicht: „na ja, weil ich was lernen will, Gerald“. Das ist die rationale Ebene, die das Verhalten rechtfertigt. Viele Menschen öffnen aber immer genau dann YouTube, wenn sie eigentlich gerade etwas anderes machen wollten und prokrastinieren.
Deshalb werden im Feed nicht unbedingt die Videos favorisiert, bei denen du am meisten lernst, das wäre dann eine Designentscheidung basierend auf dem Nutzerfeedback, sondern die Videos, die dein Bedürfnis nach einfacher und schneller Ablenkung perfekt befriedigen. Das, was dein Verhalten über dich aussagt.
Fehler Nr. 3: Der Featureitis verfallen und zu viel auf einmal wollen
Bei guten Produkten gilt, weniger ist mehr. Besonders für den Prototyp brauchst du noch nicht die eierlegende Wollmilchsau, du erhöhst deine Erfolgschancen ungemein, wenn du lieber weniger Funktionen anbietest, die dann aber extrem gut sind, als alles machen zu wollen, was dann aber nicht richtig funktioniert.
Was ist die Basisfunktion bzw. der Kernnutzen deiner App, den du außerordentlich gut machen willst? Bei dir sollte Pi mal Daumen immer ungefähr zehnmal besser sein, als alles, was es schon gibt. Das ist immer der Startpunkt deiner Positionierung und wenn du diesen Punkt perfekt umsetzt, dann kannst du von dort aus Stück für Stück weitere Funktionen anbieten.
Amazon jetzt als Beispiel hat am Anfang auch nur Bücher verschickt, Apple nur PCs gebaut und Google sich auf die Suche konzentriert. Alles, was wir heute von diesen Unternehmen kennen, kam erst Jahre später, als die Kernfunktion dann aber schon perfektioniert war und damit kommen wir zu
Fehler Nr. 4: Die App wurde zu früh auf den Markt gebracht
Wenn die erste Version dann nach ganz viel Schweiß und Mühe fertig ist, dann wollen die meisten die natürlich möglichst schnell rausbringen. Ich verstehe das auch, man ist ja auch irgendwie stolz auf das, was man gemacht hat.
Aber diesen Impuls solltest du unterdrücken, zumindest für den finalen Release, denn du hast nur eine einzige Chance für den App-Launch und dabei sind die ersten Tage nach der Veröffentlichung besonders entscheidend und können dir einen gehörigen kostenlosen Marketingboost bescheren.
Teste die App lieber erstmal ausgiebig in einer Closed Beta. Dabei würde ich nicht nur darauf achten, dass alles funktioniert, das sollte eigentlich klar sein, dass alles funktioniert, sondern genau beobachten, ob die Tester die App nur einmal initial benutzen oder ob sie immer und immer wieder kommen, denn nur Apps, die auch diese Komponente gemeistert haben, werden langfristig erfolgreich.
Wenn du also a. noch keinen Hype für deine App erzeugt hast und b. die Testnutzer noch nicht süchtig sind nach deiner App, dann sei smarter und Pfeile noch ein kleines bisschen am finalen Release. Ich sehe hier immer bildlich die Szene aus The Fast and the Furious vor mir, bei der „Junior“ zu früh den Lachgas-Boost zündet.
Sei die Person, die ein bisschen geduldiger ist und den Boost genau dann zündet, wenn er auch maximalen Impact hat.
Das war es auch schon wieder für heute. Ich hoffe, das Video hilft dir, eine erfolgreiche App zu bauen. Schreib mir gerne mal in die Kommentare, woran du gerade arbeitest.
Zum Abschluss findest du hier noch ein Video, in dem du lernst, wie du immer wieder neue Menschen auf deine App aufmerksam machst, ohne dafür was zu bezahlen. Und wenn du generell mehr über Appentwicklung lernen willst, dann findest du hier die entsprechende Playlist. Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.