Die Illusion der leichten Zukunft
Das wissen erfolgreiche Unternehmer über den Umgang mit großen Herausforderungen
Wenn es dir wie mir geht, hast du auch sicherlich schon mal die Hoffnung gehabt, dass es in der Zukunft leichter wird. Sei es, weil man dann vielleicht mehr Geld hat, um mehr Experten für Herausforderungen zu beschäftigen, oder dass man weniger Anstrengung benötigt, um das eigene Projekt bekannter zu machen, oder dass es uns leichter fällt, fokussiert zu bleiben und an unseren Zielen zu arbeiten.
Im Beitrag von heute spreche ich mal ein kleines bisschen darüber, warum diese Hoffnung auf eine leichte Zukunft eine Illusion ist und warum du sie besser jetzt schon loslassen solltest.
Zuerst einmal, das Leben ist weder leicht noch schwer, sondern es ist das, was du denkst, dass es ist.
Was meine ich damit?
Wenn du das Gefühl hast, dass für dich alles schwer und anstrengend ist, dann wird es das für dich auch mit hoher Wahrscheinlichkeit sein. Wenn du hingegen davon überzeugt bist, dass es leicht ist, dann werden dir die Dinge auch leichter fallen.
Unsere Wahrnehmung der Realität sagt nichts über die tatsächliche Realität aus. Unser Empfinden ist rein subjektiv. Es kann zum Beispiel sein, dass etwas, das du leicht findest, jemand anderes als unglaublich schwer empfindet und andersherum.
Auch kann etwas, das für dich heute vielleicht schwer und nahezu unüberwindbar ist, in Zukunft für dich leicht sein.
Denk zum Beispiel mal daran zurück, als du dir das erste Mal die Schuhe zugebunden hast. Die Schleife korrekt zu binden war für dein Vergangenheitsich bestimmt schwer. Für dich heute. Ist das ein Klacks!
„Nein, nein, ich nehme immer noch alles mit Klettverschluss xD“
Wird es überhaupt irgendwann leichter?
Aber bedeutet das auch, dass das Leben an sich immer leichter wird, desto mehr Erfahrungen wir sammeln? Nicht wirklich. Wir müssen uns täglich neu dafür entscheiden, in welchem Licht wir unsere aktuellen Herausforderungen sehen möchten.
Als mir dies bewusst wurde, haben wir gerade einem Unternehmen bei der Positionierung geholfen, welches monatlich knapp 23.000 Euro Minus gemacht hat. Die Gründer dahinter waren eigentlich erfahrene Unternehmer und erstaunlich entspannt, was diese monatliche Summe anging. Warum? Weil sie mit ihren anderen Unternehmungen erfolgreich waren und ein Vielfaches dieser Summe jeden Monat verdient haben.
Wäre ich jedoch der Geschäftsführer der Firma gewesen, wäre dies sicherlich eine schwierige Situation für mich gewesen, denn zu dem damaligen Zeitpunkt erzeugte nur die Vorstellung 23.000 Euro Verlust pro Monat zu machen schon Bauchschmerzen bei mir. Meine Toleranzgrenze für ruhige Nächte lag da sehr viel niedriger …
Aber meine Bekannten hatten keine Probleme nachts zu schlafen! Sie waren zwar nicht zufrieden mit dem Unternehmen, aber es war auch nichts, weswegen sie in Panik verfallen sind. Das Risiko, dass sie nämlich mit der Gründung eingegangen sind, war für sie gefühlt das gleiche Verhältnis wie bei mir damals mit kleineren Summen. Und zu dem Zeitpunkt hatten sie schon über eine Million Euro von ihrem privaten Geld investiert.
Nicht leichter, sondern anders
Diese Erfahrung war das erste Mal, dass ich wirklich verstanden hatte, dass es eigentlich nie wirklich leichter wird. Sondern, dass sich mit zunehmender Erfahrung nur die Relationen verschieben. Das ist der alles entscheidende Unterschied!
Wir erweitern durch bewältigte Herausforderungen unser Skillset und sind dadurch in der Lage, dass wir uns mehr zutrauen und uns auch größere Ziele setzen.
Vielleicht sagst du jetzt: Ne ne ne, Gerald, bei mir ist das nicht so. Wenn ich erst einmal Summe X verdient habe, dann mach’ ich gar nix mehr. Dann setze ich mich nämlich zur Ruhe.
Doch ist das wirklich so? Viele Unternehmer, die ich kenne, haben es nicht lange im Ruhestand ausgehalten und gründeten nach wenigen Jahren wieder neue Projekte oder haben sich neue Herausforderungen gesucht. Warum? Weil es unsere Natur ist, so zu denken. Und dabei stießen sie wieder auf neue Probleme, die je nach Betrachtungswinkel sicherlich für viele erst einmal schwer erschienen.
Hier sich vorzustellen, dass die aktuelle Herausforderung genauso leicht oder schwer ist, wie sie gerade sein muss, hilft mir persönlich, mehr Leichtigkeit in meinen Alltag zu bringen.
Was denkst du dazu? Hast du das Gefühl, dass es bei dir schon leichter geworden ist? Ich bin gespannt, darauf, deine Meinung in den Kommentaren zu lesen. Bis dahin, vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.