Fixed vs. Growth Mindset einfach erklärt

Ich habe mein Mindset geändert & plötzlich war ich produktiv

Direkt zum Anfang eine Frage: Wie leicht fällt es dir, schwere Dinge durchzuziehen?

a) Bist du eher derjenige, der lieber das macht, was er schon gut kann, um dort dann vielleicht Stück für Stück besser zu werden oder

b) derjenige, der sich ständig neue Herausforderungen sucht, auch auf die Gefahr hin dann zu scheitern?

Warum die Antwort auf diese Frage viel über deine Produktivität aussagt und wie du durch den Shift von einem Fixed zu einem Growth Mindset viel produktiver wirst, lernst du heute.

Suchst du nach dem einfachen Weg?

Viele, mich eingeschlossen, haben beim Aufbau der eigenen Projekte lange Zeit nach einem einfachen Weg gesucht.

Dinge, die mir wirklich schwergefallen sind, habe ich oft aufgeschoben bzw. ich habe mir eingeredet, dass ich darauf keine Lust hatte. Nur wenn es nicht mehr aufzuschieben ging, weil z.B. eine Deadline immer näher rückte und negative Konsequenzen dann drohten, habe ich die Sachen dann angepackt.

Das Schlimme: Das Ergebnis, war dann immer noch okay und das hat dann meine Aufschieberitis noch verstärkt. Aber es liegt auf der Hand, dass Menschen, die so handeln, wie ich das getan habe, massiv hinter ihrem Potenzial zurückbleiben!

Mindset von Carol Dweck

Irgendwann habe ich dann das Buch Mindset von Carol Dweck gelesen und darüber gelernt, dass ich mit meinem Verhalten

a. nicht alleine bin und
b. dass diese Gedanken mit der Art und Weise zusammenhängen, wie viele von uns sozialisiert wurden.

In ihrer Forschung hat die Carol nämlich herausgefunden, dass der Spaß, den wir bei einer Tätigkeit haben, direkt damit zusammenhängt, wie wir uns selbst wahrnehmen.

Wenn wir z.B. Freude daran haben, schwierige Aufgaben zu lösen, dann nennt man das Growth Mindset. Wenn wir hingegen auf viele Aufgaben keine Lust haben, weil wir z.B. denken, dass die Dinge uns einfach nicht so gut liegen oder weil wir dafür vielleicht kein Talent haben, dann nennt man dies Fixed Mindset.

Fixed deshalb, weil wir annehmen, dass unsere Fähigkeiten recht starr sind und wir nur schwer aus unserem von Natur ausgegebenen Skillset ausbrechen können.

Personen mit einem Growth Mindset gehen hingegen davon aus, dass sie prinzipiell erst einmal alles lernen können. Sie können also ein Leben lang wachsen.

Ist lebenslanges Lernen möglich?

Doch, ist das wirklich so? Ja. Heute weiß man, eine Person mit Entschlossenheit und Beständigkeit wird auf lange Sicht immer bessere Ergebnisse liefern, als eine Person mit vielleicht anfänglichem Talent, die aber auf dem Weg irgendwann aufgehört hat, Neues zu lernen. Das liegt einfach daran, dass unser Gehirn bei weitem nicht so starr ist, wie lange angenommen. Vielen fehlt jedoch die Überzeugung, dass sie es selbst auch können.

Die Ursache dafür findet sich in unserer Kindheit bzw. der Art und Weise, wie wir sozialisiert wurden. Wenn wir als Kind z.B. für besonderes Talent gelobt wurden oder wir nur Beachtung bekommen haben, wenn wir gute Ergebnisse oder gute Noten nach Hause gebracht haben, dann verlieren diese Kinder schneller die Lust, neue und schwierige Dinge zu lernen. Lieber das dann machen, von dem man weiß, dass es dafür eine Belohnung gibt.

Ganz anders sieht das bei Kindern aus, die nicht für ihre Ergebnisse gelobt wurden, sondern für die Ausdauer und Mühe, die sie in eine Aufgabe investiert haben, unabhängig von dem Ergebnis. Diese Kinder haben dann ein Growth Mindset und nehmen sich in Versuchen dadurch immer schwierigere Aufgaben vor, weil sie Freude an der Aufgabe selbst haben und nicht von der positiven Beurteilung danach abhängig sind.

Für Menschen mit einem Growth Mindset ist schwer etwas Gutes, denn schwer bedeutet immer, dass man etwas Neues lernt und sich weiterentwickelt.

Doch diese idealen Bedingungen sind in unserer Gesellschaft alles andere als üblich. Unser ganzes Bildungssystem baut sogar darauf auf, Menschen primär nach dem Ergebnis zu beurteilen.

Und zu allem Überfluss glauben viele immer noch an das Bild des Genies, der nichts für einen Erfolg tun muss. Doch soll ich euch was sagen, diese Genies gibt es gar nicht.

Ich kenne keine einzige heute sehr erfolgreiche Person, egal ob dies Sportler, Unternehmer, Musiker, Künstler oder Schauspieler sind, die ohne Anstrengung erfolgreich geworden und geblieben sind.

Du sagst jetzt vielleicht, alles schön und gut, Gerald, aber ob man erfolgreich wird oder nicht, hängt doch größtenteils auch von glücklichen Zufällen ab. Ist das so?

Wenn du wissen willst, wie groß der Einfluss des Glücks wirklich ist, dann schau dir dieses Video hier als Nächstes an.