Versagensangst überwinden mit Hypnose? Warum es funktioniert
Ich hatte immer wieder das Gefühl, ein Versager zu sein. Heute lernst du, wie ich dieses durch Hypnose Gefühl losgeworden bin.
Der heutige Beitrag ist ein sehr persönlicher, denn seitdem ich denken kann, hatte ich immer wieder das Gefühl in mir ein Versager zu sein, im Alltag als Unternehmer, als auch privat. Dabei war es völlig egal, wie viel Geld ich verdiente oder wie erfolgreich unsere Projekte waren. Oft übermannte mich ein Gefühl tiefer Traurigkeit, meistens direkt nach dem Aufstehen.
Im heutigen Beitrag lernst du, was mir geholfen hat, dieses Gefühl loszuwerden, aber auch den wissenschaftlichen Hintergrund hinter diesem Gefühl.
Heute wissen wir, dass ein Großteil der Bevölkerung unter Versagensangst leidet oder tief im Inneren das Gefühl hat, ein Versager zu sein bzw. nicht gut genug zu sein.
Das geht vor allem auf unsere Erziehung und Sozialisierung zurück. Oft kann man den Eltern oder Pädagogen gar keinen Vorwurf machen, denn sie wussten oder wissen es schlichtweg nicht besser. Und viele von ihnen tragen auch das gleiche Päckchen mit sich herum und geben das dadurch weiter.
Neben offensichtlichen Ablehnungen, Niedermachungen des Kindes, traumatischen Erlebnissen, der Vergleich mit anderen oder Desinteresse am Kind ist ein häufiges Problem etwas ganz anderes, was man auf den ersten Blick gar nicht vermutet.
Das Problem mit Ergebnis bezogenem Lob
Nämlich Ergebnis bezogenes Lob und die Illusion von Begabung oder Genialität. Folgendes Beispiel macht dies deutlich. Stell dir vor, du bist ein kleines Kind und hast den ganzen Tag an einem Bild gemalt und zeigst nun dieses Bild deiner Mutter. Die Mutter antwortet etwas wie, oh das ist aber schön, das hast du ganz toll gemacht und stolz zeigt sie auch das Bild zum Beispiel deinem Opa und du schnappst Worte auf wie, der hat aber Talent oder ist aber was ganz Besonderes.
Dies ist zum Beispiel ein Klassiker von Ergebnis bezogenem Lob und völlig normal in unserer Gesellschaft, auch in meiner Kindheit. Die Intention dahinter scheint zu sein, dass man so gute Leistungen und den Selbstwert des Kindes fördert. Ähnliche Maßnahmen sind hervorzuheben, wie schlau, hochbegabt oder genial ein Kind ist. Da viele Eltern Lob in ihrer eigenen Kindheit vermisst haben, denken sie, dass sie damit auf keinen Fall geizen sollten.
Es scheint sogar in der aktuellen Generation immer schlimmer zu werden, auch bei völlig belanglosen Dingen. Also die verrücktesten und kuriosesten Dinge, es scheint erstmal harmlos und auf keinen Fall schlimm, oder?
Unser Gehirn wird süchtig nach dem Dopamin Kick
Das Problem ist aber in unserem Gehirn, wir werden süchtig nach diesem Dopamin-Kick durch das Lob von außen, langfristig sinkt sogar der Selbstwert. Das ist der Grund, warum viele von ihrem Smartphone nicht mehr loskommen, soziale Medien so extrem erfolgreich sind und viele sich nicht mehr an wirklich schwierige Aufgaben herantrauen.
Lieber etwas leichtes nochmals machen, von dem man dann schon weiß, dass man es gut kann, als sich selbst dann doch eingestehen zu müssen, vielleicht doch nicht so genial zu sein. Aber auch chronisches Aufschieben, Dinge erst auf den letzten Drücker zu erledigen, ist ein typisches Signal für eigentlich dahinter liegende Versagensangst. Hauptsache das Ergebnis stimmt irgendwie und wenn es dann doch klappt, ist es eine Bestätigung für die eigene Genialität.
Und wenn es doch nichts wird, naja war ja klar irgendwie, ich hab ja auch nur 5% gegeben. Stellt euch mal vor, ich genialer Typ hätte 95% gegeben und eher angefangen kaum vorzustellen, wie krass dann das Ergebnis geworden wäre.
Kommt dir das bekannt vor? Auch ich war an diesem Punkt und habe mir umfangreiche Habit Tracker Systeme gebaut, um mir selbst regelmäßig meine Dopamindosis beim Ausmalen von kleinen Kästchen abzuholen.
Auf Dauer bin ich jedoch völlig ausgebrannt und wehe, ich habe mal einen Tag nicht alle Punkte auf meiner To-Do-Liste geschafft! Doch wie hätten es Pädagogen und Eltern besser machen können?
Der Vorteil von Prozessbezogenem-Lob
Eine alternative Variante, die wirklich Leistung fördert, vorausgesetzt man möchte dies denn, wäre prozessbezogen zu loben. Stell dir dazu vor, dieselbe Situation, das Kind mal wieder den ganzen Tag ein Bild, bringt es zu der Mutter. Nun antwortet die Mutter jedoch in etwa folgendes, ich finde es klasse, wie du den ganzen Tag an dem Bild gemalt hast, man sieht, dass du wirklich Spaß dabei hattest, was war denn das, was dir besonders Freude gemacht hat?
Hast du den Unterschied gemerkt? Der Prozess rückt in den Vordergrund, der Spaß währenddessen. Das Ergebnis ist das Beiwerk, welches automatisch folgt, wenn man genug Zeit in eine Sache investiert. Aktuelle Forschungen haben auch gezeigt, dass langfristige Beschäftigung mit einem Thema anfängliches Talent, wenn so etwas überhaupt existiert, immer outperformt. (Mindset: The New Psychology of Success by Carol Dweck 2007)
Alles schön und gut, so wäre eine ideale Welt, bei der viele Erwachsene mit weniger psychischen Problemen entstehen würden. Aber wie wir ja alle wissen, existiert diese ideale Welt nicht wirklich und selbst wenn Eltern die besten Intentionen haben und davon wissen in Zeiten von Stress und Überforderung, fällt auch so etwas gerne dann mal unter den Tisch, denn es ist nicht wirklich intuitiv.
Was mir nicht geholfen hat
Was macht man also im Erwachsenenalter, so wie ich mit 34, wenn man diese Programmierung nun erstmal aufgeschnappt hat und jeden Morgen, so wie ich, dann depressiv aufwacht?
Ich habe alles Mögliche ausprobiert, die Arbeit mit dem inneren Kind, Hunderte von Büchern gelesen, die Wohnung mit Affirmationen zugekleistert, Auflösung von Glaubenssätzen, Herzensarbeit, positive Habits etabliert, unzählige Euros in Coachings investiert, genau wie oben erwähnt auch mehr oder weniger radikale Systeme mir ausgedacht zur Konditionierung.
Auch meditiere ich schon seit fast 15 Jahren und irgendwie hat alles nicht wirklich etwas gebracht und wenn dann nur temporär oder auf Kosten der Willenskraft. Leichtigkeit und wirklicher Spaß war lange Zeit in meinem Leben wirklich Fehlanzeige.
Das Problem, diese Programmierung mit den Gefühlen ein Versager zu sein, sitzt so tief in meinem Unterbewusstsein, dass ich oder ein Coach oder Therapeut darauf gar keinen direkten Zugriff hat. Da hilft es auch nicht zu wissen, was die Trigger sind oder warum das Gefühl in mir ist.
Das wusste ich ja auch alles. Allein aus meiner Kindheit fielen mir über 30 Situationen ein, bei der ich das Gefühl schon hatte und davon waren manche sogar im Kindergarten. Also das war nicht wirklich hilfreich. Bei tiefen Meditationen konnte ich das Gefühl zwar sehen, aber immer wenn ich irgendwie näher ran wollte und es greifen wollte, flüchtete es immer und es flutschte mir weg.
Wie mir Hypnose geholfen hat
Meine Frau hat sich glücklicherweise lange Zeit mit Gehirnwellen beschäftigt und bereits sehr positive Erfahrungen mit Hypnose gemacht, sodass sie mir empfohlen hat, dies auch mal auszuprobieren. Und Leute, das war ein Gamechanger. Seit dem Tag der Hypnose bin ich kein einziges Mal mehr depressiv aufgewacht.
Meine ersten Gedanken morgens sind oft, wow, ich bin nicht depressiv, ich bin einfach nur müde. Ein sehr, sehr, sehr angenehmeres Gefühl als diese vorherige oft unerklärliche Traurigkeit. In Situationen, die vorher das Gefühl des Versagens in mir getriggert haben, ist dieser innere Widerstand zumindest bislang komplett verschwunden.
Viele Menschen denken bei Hypnose zuerst an Showhypnose oder auf der Bühne, wo Menschen dann plötzlich umfallen oder einschlafen. Es ist wirklich meiner Meinung nach sehr schade, dass Hypnose in dieses Licht gerückt wurde, weil es hat damit eigentlich wenig zu tun.
Denn von den reinen Gehirnwellen her ist Hypnose nicht wirklich anders der Zustand als in einer tiefen Meditation und einfach ein sehr tiefer, entspannter, angenehmer Zustand. Nur, dass dieser Zustand von jemandem von außen eingeleitet wird. Der Vorteil daran ist, man hat währenddessen direkten Zugriff auf das Unterbewusstsein, der uns sonst verwehrt bleibt.
Mit speziellen Skripten kann ein erfahrener Hypnotiseur dann das Unterbewusstsein anregen, alte Verhaltensmuster gehen zu lassen, weil sie zum Beispiel nicht mehr gebraucht werden. In meinem Fall das Gefühl, ein Versager zu sein. Das ist weder Hokus Pokus oder übersinnlich, sondern eine sehr effektive, wissenschaftlich gut belegte Methode zum Umgang mit Ängsten oder wie in meinem Fall der Versagensangst, aber auch mit Süchten oder Traumata.
In der Regel bist du dabei auch die gesamte Zeit wach. Sowohl meine Frau als auch ich können uns an die gesamte Hypnose erinnern. Der Zustand war tatsächlich sehr ähnlich zu unseren bereits gemachten Erfahrungen in der Meditation.
Meine Hypnotherapeutin Kelina hat die Analogie gewählt, dass normalerweise der Zugang zu meinem Unterbewusstsein von einer Tür blockiert ist. Durch die Hypnose ist es dann so, als ob sie eine Master Keycard hat, die sie dann an der Tür an der Seite durchzieht und meinem Unterbewusstsein damit mitteilt, bitte die Tür zu öffnen.
Funktioniert Hypnose immer bei Versagensangst?
Ich kann nicht sagen, ob bei allen Menschen Hypnose so schnell Ergebnisse erzielt wie bei meiner Frau und mir. Vermutlich war es hilfreich, dass wir unser Problem so konkret eingrenzen konnten und einfach auch der Sache offen gegenüber sind. Doch wenn man andere Erfahrungsberichte liest, dann komme ich zu dem Fazit, dass jeder es zumindest einmal ausprobieren sollte. Was hat man denn zu verlieren?
Wenn du es auch mal ausprobiert hast oder noch machen möchtest, schreib mir gerne deine Erfahrungen in die Kommentare. War das genauso wie bei mir oder anders? Bist du dabei eingeschlafen? Ich bin gespannt, deine Erfahrungen zu lesen.
Wenn du wissen willst, wie so eine Session genau abläuft, dann habe ich dieses Video hier für dich aufgenommen.