Immer wieder treffen meine Frau und ich Leute, die haben ganz viel theoretisches Wissen, übers erfolgreich werden, aber schaffen es nicht, die Ergebnisse in der Realität zu produzieren.
Heute lernst du, warum Wissen nur die eine Seite der Medaille ist, warum es oft so schwer ist, dieses Wissen auch anzuwenden und was du tun musst, damit das erfolgreich bei dir klappt.
Wie viel Macher steckt in dir?
Mit Wissen alleine bist du ein reiner Philosoph. Theoretisch und hypothetisch ist immer alles möglich. Als mir dies schmerzhaft bewusst wurde, spazierte ich gerade mit meiner Frau durch den Schillerpark in Berlin-Wedding und es war einen Herbsttag irgendwann im Jahr 2013-2014 und es lief gerade nicht so gut in unseren Unternehmen. Ich war mega wütend, sowie frustriert und meinte zu Sarah:
“Andere Leute werden durch den Input, den ich ihnen gebe, erfolgreich und schaffen ein vielfaches ihrer Umsatzziele und wir müssen Leute entlassen, weil wir sie nicht mehr bezahlen können.”
Ja, das war ziemlich große Scheiße und zu der Zeit habe ich in etwa 50 Bücher pro Jahr gelesen: Über Unternehmensstrategie, Marketing, Positionierung und alles, was mir in die Finger kam. Mein theoretisches Wissen über Unternehmertum wuchs von Tag zu Tag, doch damals lernte ich eine wichtige Lektion.
Erst wenn du das richtige Wissen, dazu gleich mehr, täglich anwendest, wird daraus eine Erfahrung, aus der irgendwann ein tatsächlicher Skill wird.
Und dies beobachten wir auch bei sehr vielen Coaches. Sie wissen immer ganz viel und haben ganz viele tolle Ratschläge, aber wenn man sich ein paar Minuten mit denen unterhält, merkt man oft, dass sie so gut wie nichts von dem selbst bei sich anwenden.
Man kann ihnen auch gar nicht so richtig einen Vorwurf machen, denn das bei sich selbst zu tun ist ein ganz anderes Paar Schuhe, denn dann musst du anfangen, dich mit deinen eigenen Hürden und Grenzen zu beschäftigen und diese bei anderen zu erkennen, ist oft sehr viel leichter als bei sich selbst. Um dies zu verdeutlichen, hier mal ein praktisches Beispiel.
Ich muss nur auf mein Angebot aufmerksam machen …
💡 Sagen wir, du bist gut darin, Webseiten zu erstellen und möchtest deine Fähigkeiten als Dienstleister jetzt anbieten. Als Wunschzielgruppe hättest du am liebsten Architekten. Theoretisch weißt du: ok, ich muss nur auf mein Angebot aufmerksam machen.
📞 Also nimmst du dir vor, jeden Tag zum Telefonhörer zu greifen und 10 Architekten anzurufen.
🤢 Doch bereits vor dem ersten Anruf schnürt sich dir bei dir irgendwie alles zusammen und deine Finger werden schwitzig und du denkst dir, ok,
💪🏼 ich push’ mich da jetzt durch, sagst dir, ich schaff’ das! Machst vorher vielleicht sogar Liegestütz und dann wählst du die Nummer, sagst deinen Pitch und bekommst als Antwort ein genervtes, NEIN, KEIN INTERESSE !!!
❌ Das schaffst du noch vielleicht weitere 5 Male, bevor du aufgibst. Dabei ist es völlig egal, wie viel theoretisches Wissen du über Vertrieb hast oder dass die Wahrscheinlichkeit oder die Stichprobe einfach zu klein war. Der innere Widerstand und deine Abneigung wächst mit jedem Telefonanruf. Warum?
😳 Weil die Erfahrung so negativ ist, dass du erst gar nicht auf die Idee kommst, diesen Skill weiter auszubilden und vielleicht darin irgendwann mal gut zu werden.
🤔 Also denkst du dir, ja gut, probieren wir mal etwas anderes: Du erstellst eine Landingpage … schaltest Google Ads … doch irgendwie nach den ersten 100 Besuchern auf der Website und 200 Euro weniger in deinem Portemonnaie beauftragt dich auch niemand. Resigniert gibst du auch hier auf, also denkst du dir
🔎 ja gut, ich hab’ mal von SEO gehört, das kostet erst einmal wenig, ist sehr langfristig und nachhaltig, also feilst du an deiner Positionierung, optimierst deine Website, schreibst Texte, perfektionierst das System des Onboardings, erster Kunden …
😎 Du hast sogar ein System gebaut, das neue Webseiten nur mit einem Klick erstellt! Und du weißt ganz genau, wie du vielleicht auch manche wiederkehrenden Aufgaben, auf die du gar keine Lust hast an andere Entwickler outsourced und irgendwie hast du auch in einer Schublade ein System, wie du vielleicht aus dem Unternehmen dann ein Franchise-System baust und du bist die ganze Zeit beschäftigt.
😥 Doch zwei Monate später immer noch kein einziger Kunde. Warum? Du packst nicht das an, was gemacht werden muss und eigentlich ist das Hauptproblem, warum du gerade keine Kunden bekommst, deine Angst vor der Zurückweisung.
💁🏼♂️ Aber solange du diese Herausforderung nicht überwindest, wird sich auch nicht viel an deiner Auftragslage ändern, egal, wie beschäftigt du den ganzen Tag bist und wie optimiert alles schon ist.
Unser theoretisches Wissen ist wertlos, wenn wir an einer Blockade feststecken
Das meine ich damit, als ich eben gesagt habe, die richtigen Dinge zu tun. Dein ganzes theoretisches Wissen ist absolut wertlos, wenn du an so einer Blockade feststeckst. Und hey, ich weiß, wovon ich da spreche, wie ich beim Eingangsbeispiel erklärt habe, denn ich stand selbst an dem Punkt!
Also frage dich:
Was sind gerade die Dinge, die den größten Impact für dein Business hätten?
Was sind die Sachen, die wirklich gemacht werden müssten? Nicht die Nice-to-haves. Warum machst du sie dann nicht?
Was ist der dahinterliegende Widerstand? Ist es die Angst, dass es vielleicht nicht gut genug ist, dass du noch nicht bereit bist, die Angst, dass du scheiterst?
Fair enough! Alles berechtigte Einwände, aber wie könntest du heute 100 % deiner Zeit dazu aufwenden, diese Blockade aus dem Weg zu räumen?
Der Unterschied zwischen effektiv und effizient
Das ist der Unterschied zwischen effektiv und effizient. Und nein, es bringt nichts zu sagen, darauf habe ich keine Lust, dafür will ich Leute beschäftigen.
Glaub mir, aus Erfahrung weiß ich, dass es nie gut ist, Menschen dafür zu beschäftigen, deine eigenen Ängste zu überwinden.
Denn das habe ich selbst auch ausprobiert, und zwar erfolglos. Diese Ängste werden dich immer wieder an irgendeiner anderen Stelle einholen und dein Vorhaben sabotieren. Und wenn du jetzt gerade nicht in der finanziellen Lage bist, jemanden zu beschäftigen und es auch keinen Partner gibt, mit dem du dir die Arbeit vielleicht teilen könntest, dann ist es deine Verantwortung als Unternehmer, selbst die Blockade aus dem Weg zu räumen.
Alles andere schadet deinem Vorhaben oder langfristig dir selbst. Und der erste Schritt ist, sich offen und ehrlich einzugestehen, was diese Blockade gerade ist.
Wenn du jetzt gerade denkst, andere haben es immer irgendwie leichter und kennen diese Probleme nicht, dann schau dir diesen Beitrag hier auf jeden Fall als Nächstes an.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.